Anwendungen auf mobilen Endgeräten können unsere Orientierung, also das Suchen und Finden von Orten, einfacher gestalten. Sie können Erfahrungen und Informationen bereitstellen oder die Orientierungsfähigkeiten des Nutzers verbessern. Ziel dieser Masterthesis war es eine Verbindung zwischen analogen und digitalen Technologien zu erarbeiten. Der Übergang vom physischen zum immateriellen bzw. zu digitalen Codes wurde in den Fokus gestellt.

Dabei sollte die Orientierung durch unsere fünf sensorischen Hauptmodalitäten – dem Sehsinn, dem Hörsinn, dem Geschmackssinn, dem Geruchssinn und dem Tastsinn – weiterhin erfahrbar bleiben. Hauptsächlich der Sehsinn wird durch eine visuelle Reizüberflutung im Stadtraum stark in Anspruch genommen. Die Augen sind für die Orientierung das wichtigste Sinnesorgan. Sie empfangen die meisten Informationen. Wahrnehmen und Verarbeiten der Informationen kann zu einer Überlastung des visuellen Sinnes und der kognitiven Ressourcen des Benutzers führen. Historisch betrachtet, haben sich visuelle Orientierungshilfen und -strategien durchgesetzt. In der Benutzung von grafischen Interfaces in Kartenanwendungen und Routenplanern auf mobilen Endgeräten wird diese Tradition fortgeführt. Eine mangelnde visuelle Aufmerksamkeit, z.B. gegenüber dem Verkehr, kann gefährlich werden.

Im Mittelpunkt der praktischen Arbeit stand daher die Entwicklung eines vibro-taktilen Interfaces – d. h. eines Interfaces, dass über Vibrationsmotoren Informationen übermittelt. Dieses Interface soll dem Benutzer als Orientierungswerkzeug dienen und dabei den visuellen Sinn entlasten.