Anfang
Während des Seminars wurden immer wieder verschiedene Dinge auf der Medienwand getestet, geprobt und verbessert. Natürlich kommt es dabei immer wieder zu technischen Störungen: das Vollbild ist kein Vollbild, Processing läuft nicht ohne weiteres, mit diversen Eingabegeräten wird herumexperimentiert. Was im Kurs zum Alltag gehörte, soll natürlich im Alltag nicht mehr auftreten. Das System soll schließlich fehler- und problemlos laufen. Dabei kam mir meine erste Idee, bestimmte Systemfehler bewusst zu inszenieren bzw. vorzutäuschen. Bei der ersten Vorführung im Kurs hat dieser Effekt auch ganz gut funktioniert und für einen kurzen Moment wurde tatsächlich vermutet, etwas stimme nicht mit dem Rechner. Leider war es darüber hinaus aber auch nicht mehr als nur ein »Effekt«, der sich in die tägliche Playlist der Medienwand nur schwierig eingliedern ließe.
Ein erstes Motion-Experiment zeigt einen System-Crash und darauf folgenden Neustart.

Fictional User Interface
Anstatt also einen Systemabsturz vorzutäuschen, war nun der Plan einen Systemstart zu simulieren. Dabei sollten nicht nur verschiedene Screens gezeigt werden, sondern auch die verschiedenen Inputs und Quellen, auf die die Medienwand zugreift. »Ein Blick unter die Haube« des Systems sozusagen. Natürlich sind viele (info)grafische Elemente dabei mehr illustrativ oder abstrakt – sie repräsentieren nicht unbedingt reale Daten oder Informationen.

Allerdings sind diese »Fake« Daten immer kombiniert mit realen Datenquellen oder Informationen, auf die das Medienwand-System zugreift.
Dabei geht es nicht darum, alle Informationen korrekt darzustellen und lesbar zu machen. Viel mehr soll der Blick des Zuschauers über die verschiedenen Bildschirme wandern und erkennen, dass das Medienwand System auf verschiedenste Inputs und Quellen zugreifen kann. Es geht also nicht darum, beispielsweise einzelne Positionen einer Playlist zu erkennen, sondern zu sehen, über welche Arten von Informationen die Software verfügt.
So werden nach und nach auf einzelnen Bildschirmen die verschiedenen Inputs und Quellen gezeigt. Der Screen »Location« zeigt beispielsweise die verschiedenen Playlists in der sedna-Software, die auf ortsbasierte Informationen zugreifen (Lageplan, Fahrplan etc).
Der Screen »Html/RSS« zeigt sowohl die RSS-Feeds, auf die sedna zugreifen kann, als auch verschiedene html5 Container, die von der Software genutzt werden.

Unter »Playlist« sieht der Zuschauer einen kurzen Überblick über die Playlists im System und kann über deren (in diesem Fall fiktives) Timing sehen, auf welche Quellen der Player zugreift.

Der Bereich »Extern« zeigt kurz, dass die Medienwand über verschiedene externe Eingabegeräte angesteuert werden kann: Remote Control vom iPad, Kinect, USB-Schnittstelle usw.
Auf weiteren Monitoren finden wir Informationen über die Bilder-Playlists (flickr-Stream) oder Video-Playlists (Videoporträts, vimeo-Input).

Daneben gibt es aber auch abstraktere Screens, die beispielsweise einen Schaltplan des Aufbaus zeigen.

Oder die Raumpläne der verschiedenen Gebäude auf dem Campus. Diese Informationen zeigen weniger etwas über die Technik der Medienwand und sollen eher grafisch einen Bezug zum Ort herstellen.

Playlist-Einbindung in den Tagesablauf der Medienwand
Der »Systemstart« soll ein mal am Tag zu einer festgelegten Uhrzeit stattfinden. Das FUI ist also geplant als fester Bestandteil des Tagesablaufs der Medienwand.
Außerdem wäre es möglich in der Remote Control auf dem iPad einen Button für »restart system« einzubauen, um ein wenig mit der Neugier des Benutzers zu spielen. (Normalerweise würde ein solcher Punkt nicht auftauchen in einer Remote Control um tatsächlich einen Neustart durchzuführen)