Der Kurs befasst sich mit Form und Raum – Formentwicklungen, Wachstum, Progression und Dynamik, durch Aneinanderreihen einzelner Elemente/Segmente zu einer größeren, skulpturalen Gesamtstruktur mit körperhafter Wirkung und Transparenz. Die Idee mit einzelnen Segmenten greifbaren Formen als körperhafter Skulpturen darzustellen, eröffnet die Möglichkeit formale Veränderung weniger als statische Skulptur, sondern als Momentaufnahme einer fortlaufenden Bewegung, zugleich Volumen und Leichtigkeit darzustellen. Die Einzelsegmente bleiben erkennbar. Die Transparenz schafft eine klare Struktur. Durch rhythmische Wiederholung werden harmonische Muster, Progression und formale Veränderung in Ihrer Schönheit prozesshaft sichtbar macht.

Aufgabe 1 Morphen

In der ersten Aufgabe sollte ein Objekt entstehen, was sich durch einzelne Schritte von einer Ausgangsform in eine andere Form morpht. Hierbei soll das Objekt durch eine Schiene getragen werden und so eine lineare gerade Fortführung erstellt werden. 

Zunächst begann ich mit Skizzen. Ich schaute mich in meiner Umwelt nach interessante Formen um. Schnell fand ich aber darin Gefallen, geometrische Formen ineinander zu verformen/morphen lassen. Hierbei achtete ich auf Kanten und Ecken. Mit Hilfe von Rhino erschuf ich verschiede dreidimensionale Formen und Morphungen.

So ging ich weiter und versuchte die ersten Objekte in einzelne Segmente zu teilen. Auch hier arbeitete ich mit Rhino weiter. Es war ein Tüfteln eine „interessante“ Form zu finden. Außerdem gab es unterschiedliche Möglichkeiten die Halteschiene zu gestalten. Zudem entschied der Abstand der einzelne Segmente untereinander das Erscheinungsbild. 

Ich versuchte zudem eine Art Kurve in die Bewegung der Segmente zu übertragen. So drehte ich sie im Arbeitprozess um sich selbst oder erst in die eine und dann in die andere Richtung.

Bei Illustrator erstellte ich die Laserdatei die ich zuvor aus Rhino exportiert hatte. Es war mit großem Tüfteln verbunden, die optimalen Einstellungen für den Laser zu finden. Hier war besonders auf die Dicke der Steckschlitze zu achten. Im Prozess konnte ich hier aber die optimale Schiene und Schlitzgröße herausarbeiten, was in den fortlaufenden Objekten sichtbar ist.

Es entstanden so im Prozess 6 Objekte, die teilweise eine Aus- und Weiterarbeitung darstellen. Durch den geometrischen formalen Zusammenhang können sie allerdings als Gruppe gesehen werden, die den Prozess des Arbeitens darstellen.

Die Modelle entstanden alle aus einwelliger weißer Pappe.

Aufgabe 2 Gitternetz

In der zweiten Aufgabe sollten Objekte entstehen, in denen Kreuzweise die Spanten aufeinandertreffen.

Auch hier versuchte ich mir zunächst Inspirationen in meiner Umwelt zu holen. Außerdem skizzierte ich erste Ideen, um diese und weitere dann in Rhino zu modellieren.

Der Appell die Formen von allen Seiten interessant zu gestalten, durch Erhebungen, Vertiefungen, Kantenerzeugungen, Eckenwegnahmen,  überforderten mich allerdings sehr. So entstanden viele Entwürfe nur digital.

Auch die diesmalige Arbeit mit 350g schweren Papier stellte sich schwierig für mich da. Die Flexibilität des Materials machten mir die rechtwinkligen Verbindungen schwierig zum zusammenstecken. 

Auch der Ausfall des Lasercutters zu dieser Zeit erschwerten die Erkenntnisnahme im eigentlichen Laserprozess, bzw. das Fertigstellen der Objekte.

Leider ist bei dem Aufbau der Werkschau eins meiner Objekte verschwunden, sodass ich keine fotografische Dokumentation vornehmen konnte.

Aufgabe 3 Rotationskörper

Die letzte Aufgabe befasste sich dann mit Rotationskörper. Vorgabe hier war es, dass die einzelnen Spanten des Objektes, alle die gleiche Form/Silhouette haben.

Auch hier begann ich zunächst bei Rhino Objekte zu erstellen. Durch die Funktion, Körper im Rotationsverfahren zu erstellen, gelang es recht schnell/gut, auf geeignete Formen zu kommen.

Nachdem ich die dreidimensionalen Körper erstellt hatte arbeitete ich bei dieser Aufgabe mit dem Fusion Slicer Programm. Dieses erleichterte die Arbeit sehr, da einige Parameter eingestellt werden können. So konnte zunächst die Dicke der zweiwelligen Pappe angegeben werden, um die Schlitze der Steckverbindungen perfekt zu cutten. Außerdem konnte die Dicke des Laserstrahl vorgegeben werden und die Größe der Pappe, sodass eine automatische Datei darauf für den Lasercutter erstellt wurde.

Des Weiteren ist es möglich die Anzahl der vertikalen Spanten zu bestimmen, und gleichzeitig direkt die Dichte durch die Vervielfachung dieser zu erkennen. Auch konnte die 'Ringe', an denen die Spanten zusammen kommen/gesteckt werden, von der genauen Position bestimmt werden. So versuchte ich diese teilweise verschwinden zu lassen bzw. im Objekt nicht den Fokus auf diese zu lenken.

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Zunächst erstellte ich 5 verschiedenen Körper. Gerade die Wegnahme des Innenraums und das Kippen des kompletten Körpers wurden positiv gesehen.

So entschied ich mich auch in dieser Aufgabe, meine Erkenntnisse bzw. Objekte weiter zudenken und zu produzieren.

Es entstanden nochmal 3 verschiedene Körper, die nun auch etwas größer/voluminöser waren.

Präsentation Werkschau

Bei der Werkschau präsentierten wir als Kurs unsere entstandenen Objekte. Durch die gleiche Verwendung der Materialien entstand eine sehr attraktive Komposition. Die Objekte spielten miteinander und ergänzten sich gut. Außerdem wurden die unterschiedlichen Herangehensweise und der damit mögliche Aufbau eines Volumens aus Flächen deutlich.

Auch die anderen Kursausstellungen im Raum förderten das einheitliche Bild. Der Raum mit seinen Ausstellungsobjekten wurde gut wahrgenommen und den Besuchenden blieb er im Gedächtnis.

Reflexion

Im Kurs lernte ich notgedrungen vor allem ein sehr eigenständiges Arbeiten. Mir gefiel es, mit unterschiedlichen Programmen zu arbeiten und den Aufwand hinter den Objekten zu erkennen. 

Der Kursaufbau und die schwindende Teilnehmer*innenanzahl erschwerten es allerdings sehr, voneinander zu lernen, beeinflussten aber auch einen Wandel der Kursstruktur nicht.

Die Art und Weise der Äußerung von Kritik fand ich sehr persönlich und unempathisch. So ging ich oft demotivierter aus Konsultationen, als mit einer Freude am Weiterarbeiten oder einer positiven Resonanz auf die Arbeit und den Aufwand der letzten Woche.

Zudem fehlte mir die Einsicht des hohen Aufwands der Erfüllung der Arbeiten, gerade zur Zeit als der Lasercutter kaputt war. Es mussten viele Schritte bis zu einem finalen Objekt getätigt werden, und Veränderungen waren nicht einfach im Nachhinein zu ändern, sondern immer mit einer komplett neuen Datei verbunden, was die Quantität und somit auch Qualität einschränkte, da Erkenntnisse erst gewonnen werden mussten um diese weiter umzusetzen.

Mit meinen Ergebnisse und dem Lernen der Programme, sowie einen neuen Blickwinkel auf die Erschaffung von dreidimensionalen Objekten, bin ich trotzdem zufrieden.