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Inspiration

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Wir kennen Björk nicht.

Wir suchten zunächst bei Google nach Björk und waren vom Cover des Albums „Utopia“ angetan. Also hörten wir uns dieses Album an. Da Björks Musik jedoch sehr experimentell und avantgardistisch ist, konnten wir sie nicht wirklich schätzen. Wir können nicht eben einmal ein Lied zu Ende bringen.

Aber ihr visueller Ausdruck hat uns sehr interessiert. Z.B. Cover des Albums „Utopia“ und auch die Music Videos und Ausstaltungen von Bühne.

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PHASE 01: ANALYSE

Dann erfuhren wir mehr über die Arbeit des Albumcover-Designers Jesse Kanda und wählten nach viele Diskussionnen, kombiniert mit unseren Gefühlen zu Björk, Dystopia, Wachsen, Organic und Sound als Begriffe für unsere Visuelle Matrix.

„Matrix“ im Überblick

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Aber bei der Erstellung der Visuelle Matrix stießen wir zuerst auf ein Problem. Uns war zunächst nicht klar, dass wir dafür eigene Bilder erstellen mussten. Wir dachten, wir könnten, genau wie bei Moodboards, einfach im Internet nach Bildern suchen, die unseren Gefühlen entsprechen.

Glücklicherweise hat Alexandra in seinem Feedback darauf hingewiesen, und unsere Visuelle Matrix war wieder auf Kurs, und danach wir beschlossen, uns mehr auf den Begriff „Wachsen“ zu konzentrieren.

„Matrix“ Erklärung

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PHASE 02: MATERIALLABOR

Für uns erfolgte die Aktualisierung der Visuellen Matrix unter Alexandras Anleitung und unsere Experimente mit dem 5-dimensionalen Material nahezu zeitgleich. Nachdem wir die Idee hatten und die Visuelle Matrix gezeichnet hatten, versuchten wir sofort, sie in der Werkstatt umzusetzen.

Wir experimentierten mit der Kombination verschiedener Begriffe, um weitere experimentelle Ergebnisse zu erzielen.

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Um weitere experimentelle Ergebnisse zu erhalten, haben wir uns verschiedene Fragen gestellt und versucht, diese zu beantworten.

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PHASE 03: SYNTHESE, REALISIERUNG

Objektversuch

Die Veränderungen, die der Ballon nach dem Aufblasen und anschließenden Entleeren hinterließ, erregten unsere Aufmerksamkeit. Wir stießen auf die Problem, das wir genauer untersuchen wollten, und begannen mit dem Versuch, Prototyp zu bauen.

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Finales Objekt

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Produktionsdetails

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Reflexion

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Materialität als körperliche Metapher

Die Analogie zwischen Ballonmustern und Dehnungsstreifen während des Materialexperiments offenbart die irreversible Transformation des weiblichen Körpers durch die Geburt. Diese physischen Spuren werden zu materiellen Trägern geschlechtsspezifischer Erfahrungen. Die Spannung zwischen Gips und Draht symbolisiert die Dualität von Disziplin und Unterstützung, die dem weiblichen Körper durch soziale Normen (wie mütterliche Erwartungen) auferlegt wird.

Das Verhältnis von 1:10 zwischen großer und kleiner Gebärmutter thematisiert direkt die räumliche Einschränkung durch die Geburt – die fetale Entwicklung führt zu einer Ausdehnung der Gebärmutter um 500 %, doch die Gesellschaft geht davon aus, dass Frauen dies selbstverständlich ertragen sollten. Durch eine multisensorische Erzählung, die Berührung (materielle Textur) und Klang (das Geräusch des Blutflusses) einbezieht, zwingt die Installation die Betrachter, sich mit den Wahrheiten der Geburt auseinanderzusetzen, die im Alltag oft verborgen bleiben.

Interaktion als gesellschaftliche Spiegelung

Bei den Wahlbeobachtungen spiegelt der Kontrast zwischen der schnellen Stimmabgabe der Männer und dem Zögern der Frauen geschlechtsspezifische kognitive Unterschiede bei Entscheidungen zur Fruchtbarkeit wider: Männer betrachten die Geburt eines Kindes oft als abstrakte Entscheidung, während Frauen körperliche Risiken (wie die Müttersterblichkeitsrate von 197 pro 100.000 Lebendgeburten), berufliche Einbußen und gesellschaftliche Erwartungen abwägen müssen. Die 13,37 %, die „vielleicht“ wählten, bestätigen das in einem UN-Bericht beschriebene Phänomen der „unfreiwilligen Unfruchtbarkeit“ – wirtschaftlicher Druck und Geschlechterungleichheit zwingen Frauen dazu, die Geburt eines Kindes aufzuschieben oder ganz darauf zu verzichten.

Das interaktive Design des Herzschlag-Sounds des Distanzsensors ist eine Metapher für den Näherungseffekt bei der Geburt: Nur wenn sich die Betroffenen aktiv nähern (kognitives Engagement), können sie den Schock der Schwangerschaft (Verstärkung des Herzschlags) wahrnehmen. Nur durch ein tieferes Verständnis der Geburt können wir die Auswirkungen des Näherungseffekts gezielt abmildern.

Bildungslücke und biopolitische Kritik

Obwohl 92 % der Müttersterbefälle weltweit in Ländern mit niedrigem Einkommen auftreten, stellen wir fest, dass auch in Ländern mit hohem Einkommen die öffentliche Diskussion über Geburtstraumata (wie Beckenbodenmuskelerschlaffung und postpartale Depression) fehlt. Indem die Installation „unausgesprochenes Körperwissen“ zur Schau stellt, hinterfragt sie die singuläre Erzählung der medizinisierten Mutterschaft.

Fazit

Einerseits gelang es unserer Installation, private körperliche Erfahrungen (wie Dehnungsstreifen) in ein greifbares, taktiles Erlebnis im öffentlichen Raum zu verwandeln und den Besucherinnen und Besuchern Fragen zu stellen, um sie zum Nachdenken anzuregen.

Die Abstimmungsdaten zeigten die Komplexität mancher reproduktiver Entscheidungen und die Schwierigkeiten von Frauen mit körperlicher Autonomie.

Andererseits wurden in unserem Projekt jedoch die reproduktiven Herausforderungen für nichtbinäre und LGBTQ+-Personen (wie etwa Barrieren gegenüber assistierten Reproduktionstechnologien) unterrepräsentiert.

Der binäre Charakter der Abstimmungsergebnisse (Ja/Nein/Vielleicht) könnte das Spektrum reproduktiver Entscheidungen vereinfacht haben (z. B. „bedingte Zustimmung“).

Ausblick

Wir könnten in zukünftigen Projekten haptische Feedback-Geräte integrieren, um Wehenschmerzen zu simulieren (laut WHO-Daten leiden 71 % der Frauen unter mittelschweren bis starken Schmerzen), um die Empathie für körperliche Erfahrungen zu stärken. Wir könnten auch die symbolische Interaktion der verschiedenen Elemente der Installation analysieren: wie Draht (Institution), Gips (Körper) und Sensoren (Technologie) gemeinsam einen Diskurs über die Geburt konstruieren und so weiterführende Projekte entwickeln.

Als Studierende des Interface-Designs könnten wir die virtuelle visuelle Darstellung durch den Einsatz von Technologien wie AR oder VR verbessern: Durch das Scannen der Installation könnten Animationen der Bewegung von Schwangerschaftsorganen (z. B. Blasenkompression, Zwerchfellhebung usw.) angezeigt werden.

Wir könnten auch anonyme Diskussionsbereiche hinzufügen, in denen die Betrachterinnen und Betrachter ihre Geburtstraumata und -freuden teilen und so die singuläre Erzählung von der „Heiligung der Mutterschaft“ in Frage stellen.

Wir könnten sogar antireproduktive und utilitaristische Ansichten zur Geburt gegenüberstellen und der philosophischen Frage nachgehen, „warum wir gebären“.

Werkschau