01//Abstract Deutsch

Diese Arbeit untersucht das Haar in seiner natürlichen Funktion und der Bedeutung für den Menschen von der damaligen Zeit bis heute. Sie möchte herausfinden, welche Umdeutung das Haar in all

den Jahren erfahren hat und als was das Haar in der heutigen Zeit

verwendet wird. Die Arbeit behandelt also folgendes Thema:

„Was macht das Haar mit uns? Zwischen natürlicher Funktion und gesellschaftlicher Umdeutung.“

Mit dem Hintergrund, dass die Verfasserin eine

abgeschlossene Ausbildung zur Friseurin absolviert hat, wird recherchierte Literatur untersucht und empirisches Wissen angewendet, um Vergleiche und Resultate zu ziehen.

Eigene Erfahrungswerte werden mit Fachwissen aus Literatur und Onlinequellen, sowie Onlinestatistiken verglichen und für die Argumentation dieser Arbeit genutzt.

Das Ergebnis weist auf, dass das Haar immer schon eine wichtige Bedeutung für den Menschen hatte und nicht genau gesagt werden kann, inwieweit sich die Bedeutung für den Menschen geändert hat. Was jedoch gesagt werden kann ist, dass die Forschung und die Evolution dazu geführt haben, dass das Haar in der heutigen Zeit anders genutzt wird als in der damaligen Zeit, was vor allem den digitalen Medien und dem Materialismus zuzuschreiben ist. Die Schlussfolgerung dessen ist, dass der Mensch immer danach streben wird, von der Natur gegebene Dinge für sich zu verwenden.

Die Relevanz des Themas liegt darin, den menschlichen Umgang mit dem Haar aufzuzeigen und durch Aufklärung ein Bewusstsein für natürliche Funktionen des Körpers zu schaffen. Im Zuge dessen fordert die Arbeit auf, das Haar mit anderen Augen zu betrachten, egal in welcher Form es auch sein mag.

Abstract English

This thesis examines hair in its natural function and its significance for humans from earlier times to the present day. It aims to explore how the meaning of hair has been reinterpreted over the years and how hair is used today. The thesis therefore addresses the following topic:

“What does hair do to us? Between natural function and societal reinterpretation.”

Given that the author has completed a professional training as a hairdresser, researched literature is analyzed and combined with empirical knowledge in order to draw comparisons and conclusions.

Personal experience is compared with specialist knowledge from literature, online sources, and online statistics, and is used to support the arguments of this work.

The findings indicate that hair has always held important meaning for humans, and it is difficult to say to what extent this meaning has changed over time. However, what can be stated is that research and evolution have led to hair being used differently today than in the past, a development that is mainly attributable to digital media and materialism. The conclusion is that humans will always strive to use what is given by nature for their own purposes.

The relevance of the topic lies in highlighting how humans deal with hair and in raising awareness of the natural functions of the body. In this context, the thesis encourages the reader to view hair from a different perspective, no matter what form it may take.

Metadaten

Bearbeitungszeitraum: 06.03.2025 - 20.06.2025 (aufgrund von Krankheit verlängert)

Betreuer*innen: Sven Völker, Henriette Greßler

02//Thesis

03//Dokumentation der gestalterischen Arbeit

Ideenentwicklung

Wie vielseitig das Haar sein kann, wurde in der Thesis geklärt. Ebenfalls wird deutlich, dass wir Menschen eine große Zeit damit verbringen, unsere Haare zu pflegen, zu färben und umzuformen. Wir machen all das mit unserem Haar und wissen oft dabei gar nicht, was in unserem Haar vorgeht oder was wir unserem Körper zumuten. Es ist klar, dass sich nicht jeder so intensiv mit dem Haar auseinandersetzen kann und will. Jedoch erlebe ich es häufig, dass ein kleines Hintergrundwissen über Haare vielen Friseurkundinnen deutlich machen kann, wie sie mit ihrem Haar umgehen sollten. Die Zeit beim Friseur ist dafür oft zu kurz, und man hat nicht immer die Zeit, dem Kunden alles ausreichend zu erklären. Obwohl Kundinnen in vielen Fällen sich auf Wartezeiten einstellen müssen, weil der oder die Friseurin noch keine Zeit hat oder eine Farbe einwirken muss. Mir als ehemaliger Friseurin ist es wichtig, dass Menschen sich mit ihren Haaren beschäftigen, wenn sie sie behandeln lassen. Kleine Informationen können ebenso helfen, dass die Kommunikation zwischen Kundin und Friseurin besser funktioniert und Kundinnen am Ende wirklich das bekommen, was sie haben möchten und sie auch wissen, auf was sie sich einlassen.

Doch wie bringt man schnell und einfach Fachwissen an eine Zielgruppe? Im Kommunikationsdesign gibt es hierfür Lösungen, die es einer Zielgruppe einfacher machen, sich Wissen in einfacher Form anzueignen. Design ermöglicht es, durch Farben, Formen und Bildinhalte Wissen zu verpacken und die Informationen weniger komplex darzustellen. In meinem Studium habe ich mich vor allem mit Grafikdesign, redaktioneller Gestaltung, Illustration und Fotografie beschäftigt, weshalb ich diese Kenntnisse gerne in meinem gestalterischen Projekt anwenden möchte. Ein Magazin oder ein Buch bietet die Möglichkeit, diese Kenntnisse anzuwenden und dem Thema einen Raum zu geben. Gedruckte Medien sind beim Friseur keine Seltenheit. Gerade in der Wartezeit können sie ein guter Zeitvertreib sein. Meine Überlegung geht dahin, dass das Medium in wenigen Minuten lesbar sein muss und die Leserinnen nicht überfordert. Ein Magazin ist einfacher zu lesen und kann in wiederholten Ausgaben neue Themenbereiche ansprechen. In meiner praktischen Arbeit beschäftige ich mich also mit Magazinen. Meine Intention liegt nicht nur darin, das Bewusstsein für Haare zu erhöhen, sondern auch darin, meine Begeisterung für Haare kundzutun. Am Anfang meines Studiums beschäftigte ich mich im Kurs von Lisa Bucher mit Fanzines.

Ein Fanzine ist eine „Zeitschrift für Fans bestimmter Personen, Sachen oder Themen.“ 55 Diese Zeitschriften werden von Fans für Fans gemacht und haben ihren Ursprung im 20. Jahrhundert in der Musikszene.56 Später haben sich daraus auch sogenannte Artzines entwickelt, in denen es um künstlerische, musikalische und grafische Inhalte geht.57 Der Vorteil an Zines ist, dass sie sehr offen gegenüber der Gestaltung sind und auch ganz einfach gehalten sein können. Man kann sich außerdem mit einem Thema sehr intensiv auseinandersetzen und es von allen Seiten betrachten. Zines leben davon, nicht perfekt sein zu müssen, was dem Projekt einen gewissen Charme gibt und den Leserinnen das Gefühl vermittelt, ganz ohne Druck in die Thematik einsteigen und sie erforschen zu können.

Konzept und Zielgruppenanalyse

Das Haar bringt sehr verschiedene Themen mit sich, die man, wenn man sie bündeln würde, in einem großen Lexikon festhalten könnte. Weil ich jedoch die Leserinnen nicht überfordern möchte und der Umfang im Rahmen dieser Arbeit gar nicht umsetzbar wäre, habe ich mich für ein Konzept entschieden, das ich hier gerne vorstellen möchte. Die Idee ist es, mehrere Zines zu gestalten, die verschiedene Themen zum Haar behandeln, sodass im späteren Verlauf eine Zine-Reihe entsteht. In dieser Arbeit möchte ich eines der Zines gestalten und vorstellen. Das Thema des Zines wird der Haarwachstum sein, denn das ist meiner Meinung nach ein Thema, das viele Menschen in meinem Umfeld bewegt. Die Zielgruppe sind Menschen, die bei ihrem Friseurbesuch auf ihren Termin warten oder ihre Zeit beim Einwirken der Haarfarbe vertreiben möchten. Zu dem Hauptthema des Zines sollen immer ein paar lustige Haarfakten mit eingearbeitet sein. Zudem können Haargeschichten ihren Platz dort finden. Das Zine sollte einfach, aber auffällig gestaltet sein, damit es Anklang bei verschiedenen Generationen findet. Die Hauptzielgruppe sind jedoch trendbewusste Menschen, die in modernen Friseursalons ein und aus gehen. Aufgrund der oftmals kurzen Wartezeit in diesen Salons darf das Zine nicht zu umfangreich sein und sollte in 5–10 Minuten erfasst werden können. In dem Zine möchte ich mit Mixed Media arbeiten, damit ich sowohl meine illustrativen als auch fotografischen Fähigkeiten mit einbringen kann. Ziel ist es, die Leserinnen über die Haarthemen aufzuklären und sie mit der Haarthematik vertrauter zu machen, damit sie ein Bewusstsein für ihr Haar entwickeln. Aus eigener Erfahrung freuen sich Kund*innen über Informationen zu ihrem Haar und sind sehr stolz, wenn sie etwas Neues über ihr Haar gelernt haben. Auch wenn ich in dieser Arbeit nur ein Zine gestalte, möchte ich für die Zukunft jeden Monat ein neues Zine herausbringen, mit neuen Haarthemen. Um einen besonderen Augenmerk auf die illustrative Gestaltung zu legen, strebe ich an, die Illustrationen zu animieren und mittels Augmented Reality ein immersives Erlebnis zu schaffen.

Gestaltungskonzept

Die Gestaltung der Zines ist ganz abhängig von der Thematik, die behandelt wird. So können sich Farbe und Form je nach Ausgabe ändern. Die Typografie und der Zeichnungsstil werden in jedem Zine fortgeführt. Weil im Zuge dieser Arbeit nur ein Zine ausgestaltet wird, werde ich das gestalterische Konzept an dieser Variante zeigen und vorstellen.

Form

Dieses Zine wird aus einem halbierten A2-Plakat gefaltet und hat in der zusammengefalteten Form ein A6-Format.

Farben

Schwarz und Weiß hat in der Fotografie eine ästhetische Wirkung, die durch fehlende Farbe den Fokus auf Kontraste und Texturen legt. Um die Illustrationen dort mit einfließen zu lassen, entschied ich mich dafür, in den Farben einheitlich zu bleiben.

Gelb - Die gelben Akzente schmücken das Schwarz in einem angenehmen Verhältnis und machen das Zine auffälliger. Gelb steht in der Regel für Freude, Glück und Energie. In Kombination mit Schwarz wirkt es jedoch fast bedrohlich und warnend. Die Farben ziehen somit die Aufmerksamkeit auf das Zine. Die Transparenz im Gelb wirkt wie ein Filter auf der Schwarz-Weiß-Fotografie und schafft einen interessanten Effekt. Zusätzlich passt die Farbe zu einem inhaltlichen Aspekt, der in diesem Zine vorkommt. Er hat etwas mit dem Haar einer Hummel zu tun.

Schrift

Die zwei Schriftarten Antarctican Headline und Aileron bilden einen Kontrast, der zum einen das plakative Motiv gut untermalt und zun anderen das feligrane Bild von Haaren nachimmitiert.

Inhalte des Zines

Das Thema des ersten gestalteten Zines ist, wie im Konzept beschrieben das Thema Haarwachstum.

Der Inhalt besteht aus den Infromationen, wie lang ein Haar im Monat und in Jahren wachsen kann. Auf dem Titelblatt erkennt man eine Waschanleitung, welche wir häufig in Kleidung vorfinden. Weil Stoff von Textilien aus Fasern oder Fäden gesponnen wird, habe ich mich hiervon inspirieren lassen und mir überlegt, wie ich das auf das Haar übertragen kann. Ich habe mich gefragt, ob ein paar der Angaben auf diesen Zetteln in der Kleidung auch auf Haare zutreffen könnten. Die Frage lässt sich mit „Ja„ beantworten. Denn wir waschen, trocknen und bleichen Haare. Bis zu einer bestimmten Temperatur können wir sie auch mit Hitze behandeln. Der Titel „100% Human Hair“ ist nach der Materialbezeichnung eines Kleidungsstücks inspiriert. Dieser Titel wird auch für folgende Zines genutzt werden. Die Aufschlüsselung der Symbole wird auf einer Waschanleitungs - Karte, welche dem Zine beigelegt ist, erfolgen. Weitere Inhalte des Zines sind „der Haarzyklus„ und lustige Haarfakten.

Aufbau des Zines

Das Zine ist so aufgebaut, dass es als eine Art Leporello funktioniert, welches sich länglich nach unten ausstreckt, wenn der Nutzer oder die Nutzerin es ausfaltet. Das Titelblatt fordert heraus, das Blatt weiter aufzufalten, denn dort “wächst„ ein Haar herunter, welches in originaler Länge dargestellt ist. Klappt man es vollständig nach unten auf, so erreicht man eine Haarlänge von 3-4 Jahren. Klappt man das Zine weiter nach rechts auf, so ist dort eine Infografik über den Haarzyklus, welche anhand eines Textes erklärt wird.

Die Rückseite des nun ausgefalteten Plakats bietet lustige Haarfakten, welche das Thema nochmal etwas auflockern. Die Form des Zines zwingt den Nutzer das Zine nach unten aufzuklappen und zu lesen, was ein wenig an das scrollen auf dem Smartphone erinnert. Hierbei hat das Zine bei einer Kachel ungefähr die Größe eines Smartphones. Das Design des Zines ist somit darauf ausgelegt, dass man, egal wie man das Blatt faltet, immer nur kleine Informationsfelder hat. Bei unserer heutigen Aufmerksamkeitsspanne, die durch das nutzen von Social Media geschwächt ist, kann ein solches Design von Vorteil für Leser*innen sein. Auch das aufgefaltete Zine bietet einen einfachen Überblick über die Informationsquellen. Als kleine Spielerei bietet das eingebaute Maßband zur Überprüfung, wie lang das eigene Haar bereits ist. Hierfür kann der oder die Nutzer*in das Plakat einfach an das Haar halten.

Resultate und Ziele

Als Resultat präsentiere ich in dieser Dokumentation mein selbst gedrucktes Zine, das als Dummy dient, sowie ein von mir erstelltes Mock-up. Für die Präsentation der Bachelorarbeit möchte ich das Zine auf etwas festerem Papier und in guter Qualität auf einem A2-Bogen drucken lassen. Das Papier muss reißfest sein und die Faltung des Posters darf den Druck nicht beschädigen. Daher werde ich sehr wahrscheinlich ein Posterpapier wählen, das matt-glänzend beschichtet ist.

In meinem Abstract zur Anmeldung der Bachelorarbeit erwähnte ich bereits, dass ich mit AR (Augmented Reality) arbeiten möchte. Diesen Plan möchte ich weiterhin verfolgen. Ziel ist es, die Illustrationen zu animieren. Die Animationen sollen dann mittels AR auf dem ausgebreiteten Plakat sichtbar werden. In der Animation sieht man beispielsweise das Haar wachsen, oder die Biene fliegen oder man kann sich den Haarzyklus genauer anschauen.

Ebenfalls wird bis zur mündlichen Prüfung eine Karte im Format des Titelblatts hergestellt, welches die Symbole des Titelblatts aufschlüsseln und eine Anleitung für das Haar bieten. Die Karte wird in das Zine hineingelegt.

04// Fazit

Haare haben in allen Epochen eine wichtige Rolle gespielt, wobei Politik, Status und gesellschaftliche Normen Frisurentrends beeinflussten und alte Trends oft neu interpretiert wurden. Heute betrachten wir Haare aus neuen Perspektiven, geben ihnen veränderte Bedeutungen und erfinden ihre Funktion im Wandel der Werte immer wieder neu. Mit dem Ziel, dem Menschen eine klarere Sicht auf das Haar zu geben, entwickelte ich in dieser Arbeit das erste Zine einer Magazinreihe, die 100 % Human Hair heißt. Das Zine ermöglicht es Friseurkund*innen, in 5 bis 10 Minuten etwas über ihr eigenes Haar zu lernen und dabei den Wert ihres Haares sowie dessen funktionelle Bedeutung zu erkennen.

Um sich im Friseursalon von anderen „Klatschzeitungen“ abzuheben, wurde das Zine in seiner Farbe und seinen Kontrasten auffällig gestaltet und bietet eine individuelle Form des Lesens. Nutzerinnen sind darauf angewiesen, das Blatt vollständig aufzufalten, um alle Informationen lesen zu können. Hierbei werden sie anfangs interaktiv durch das Zine geführt. Die Inhalte des Zines sind überschaubar gestaltet und bieten sowohl ausführliche Informationen zum Haarwachstum als auch „Fun Facts“ zum Haar. Letztere stellen eine leichtere Lektüre dar, die Leserinnen in der heutigen Zeit bevorzugen. Durch den gegenwärtigen Gebrauch der sozialen Medien kommen wir kostenlos und schnell an Informationen, und so ist der Mensch an kurze und prägnante Inhalte gewöhnt.

Die Form des Zines ermöglicht es den Leser*innen es einfach in der Hand zu halten. Beim Ausbreiten des Plakats nehmen die Leser*innen ebenfalls keinen großen Platz ein, wie beim Lesen einer Tageszeitung. Das Plakat ist schmal gehalten und breitet sich nach unten aus. Das Zine tut es dem Haar gleich. Es wächst nach unten. Allumfassend kann ich sagen, dass diese Arbeit den Zweck erfüllt, über die Umdeutung des Haares nachzudenken und das Haar in seiner biologischen Funktion besser kennenzulernen.

05// Werkschau

https://xd.adobe.com/view/cb999a69-34f6-4f48-835b-31d181d65fd5-9eca/?fullscreen

Die Webseite zeigt meine Werkschau. Sie ist über den Link erreichbar. Kleiner zusätzlicher Tipp, um alle Inhalte zu entdecken, bitte scrollen und swipen. Die PDF dient zur Übersicht, falls der Link defekt ist.