Über FINKID

FINKID ist ein kleines Unternehmen das sich  auf funktionale und ästhetisch hochwertige Kinder- und Frauenmode spezialisiert. Die Marke zeichnet sich besonders durch ihren skandinavischen Stil aus – klare Linien, Naturverbundenheit und ein verspielter, aber praktischer Designansatz prägen die Produkte. Die Designwurzeln liegen in Finnland, was sich auch in der Markenidentität und im visuellen Erscheinungsbild widerspiegelt.

FINKID bietet eine breite Produktpalette an – von wetterfester Outdoorbekleidung über Schuhe bis hin zu Rucksäcken und Accessoires.

Womit habe ich mich beschäftigt?

Während meines Praktikums durfte ich in nahezu alle Phasen des Designprozesses eintauchen – von der ersten Ideenskizze über die digitale Ausarbeitung bis hin zur Kommunikation mit Herstellern und zum krönenden Abschluss: die Produktion. Besonders intensiv beschäftigte ich mich mit der Frage, wie Produkte gestaltet sein müssen, damit sie sowohl den Bedürfnissen von Kindern als auch den Anforderungen der Eltern gerecht werden. Dabei war der nutzerorientierte Designansatz stets im Mittelpunkt.

Ein besonders spannendes Projekt war die Gestaltung eines T-Shirts, das in drei unterschiedlichen „Welten“ gedacht war. Ich lernte, gezielt Fragen zu stellen wie: „Was verstehen Kinder intuitiv?“ oder „Worauf springen Eltern beim Produktkauf an – emotional, funktional oder ästhetisch?“ Solche Überlegungen waren grundlegend für die Gestaltung.

(Hier ein paar von meinen Entwürfen - nur die Angfangsentwürfe! Die finalen Entwürfe werden nächste Jahr tatsächlich hergestellt )

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Darüber hinaus bekam ich einen tiefen Einblick in Themen wie Nachhaltigkeit, gesetzliche Produktvorschriften sowie die Unterschiede zwischen B2B- und B2C-Kommunikation. In der Gestaltung eines Produkts bedeutet das z. B., dass Farben, Schnitte und Materialien je nach Zielgruppe unterschiedlich gewählt und aufbereitet werden müssen. Im B2B-Bereich liegt der Fokus auf technischen Details und Verlässlichkeit, während B2C stärker emotional kommuniziert und der Look eine zentrale Rolle spielt.

Arbeitsmethoden

Für meine tägliche Arbeit nutzte ich vor allem Adobe InDesign und Illustrator, um Muster, technische Produktzeichnungen, Farbkonzepte und Moodboards zu erstellen. Für interne Präsentationen und Marktanalysen diente PowerPoint. Auch mit einem 3D-Scanner konnte ich experimentieren, z. B. bei der digitalen Darstellung eines Prototyps für einen Schulranzen. Die Kombination aus analogen Skizzen, digitalen Tools und praktischer Umsetzung hat meine gestalterischen Fähigkeiten enorm erweitert.

Projekte mit Schwerpunkt Produktdesign

Ein zentrales Projekt meines Praktikums war die Entwicklung einer Babywickeldecke, die aus nur zwei Stoffteilen bestehen sollte. Die Herausforderung bestand darin, sowohl ein funktionales als auch ästhetisches Design zu entwickeln, das dem Markenbild von FINKID entspricht – inklusive der ikonischen Zwergenkapuze. Ich erstellte zunächst Skizzen, entwickelte einen Papierprototyp und nähte anschließend eine erste Version aus Reststoffen. Dieses Projekt zeigte mir, wie entscheidend Materialauswahl, Formensprache und Haptik für ein durchdachtes Produkt sind.

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Ein weiteres Projekt war die Idee, einen Schulranzen für ältere Kinder zu entwickeln – als Erweiterung der bestehenden Schulranzenreihe. Hier arbeitete ich mit Formstudien, Inspirationssammlungen und erstellte mithilfe Midjourney erste Entwürfe. Leider wurde dieses Projekt nicht weiterverfolgt, da entschieden wurde, die Schulranzenlinie einzustellen. Dennoch war der kreative Prozess für mich äußerst lehrreich und inspirierend.

Ein weiteres Highlight war die Mitarbeit an einer neuen Kinderschuhkollektion. Diese bestand aus drei unterschiedlichen Modellen: einem Sneaker, einem Outdoorschuh und einem Wasserschuh. Ich entwickelte erste Zeichnungen und sammelte stilistische Inspirationen, welche ich anschließend mit dem Schuhhersteller teilte. Nach mehreren Feedbackrunden wurden Prototypen produziert und letztlich zur Serienfertigung freigegeben – ein besonders motivierender Moment, mein eigenes Design in realer Form zu sehen. (Hier sind ein paar Anfangsmodelle zu sehen die ich gezeichnet habe. Aus diesen leitetenden wir die Finalmodelle her.)

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Zusätzlich erstellte ich sogenannte Workbooks zur saisonalen Kommunikation mit Partnern, Käufern und Handelsvertretern. Diese enthielten eine strukturierte Übersicht über alle neuen Produkte, Farben und Materialien – jeweils abgestimmt auf die Kollektionen Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter.

Auch bei Fotoshootings war ich unterstützend tätig. Hier lernte ich, wie wichtig die Inszenierung eines Produktes ist, um dessen Eigenschaften visuell und emotional zu vermitteln. Die Auswahl der Kleidung, das Styling und die Zusammenarbeit mit Fotograf*innen gaben mir ein tieferes Verständnis für die Schnittstelle zwischen Design und Marketing.

Nebenprojekte

Zusätzlich zu den Hauptprojekten durfte ich an zwei spannenden Nebenaufgaben arbeiten: Zum einen war ich an der Entwicklung einer 3D-Darstellung eines Schulranzens beteiligt – Ziel war es, das Produkt interaktiv auf der Website erlebbar zu machen. Zum anderen gestaltete ich reflektierende Sticker, die speziell für Schulranzen gedacht waren und zur Sicherheit im Straßenverkehr beitragen sollten.

Fazit

Mein Praktikum bei FINKID war ein intensives, inspirierendes Jahr, in dem ich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich gewachsen bin. Ich habe gelernt, wie durchdachtes Produktdesign entsteht – und dass es weit mehr ist als nur „schönes Aussehen“. Es bedeutet, Bedürfnisse zu erkennen, Geschichten zu erzählen und funktionale Lösungen zu entwickeln, die den Alltag der Nutzer*innen verbessern.

Ich bin dankbar für die vielen Einblicke, die kreativen Herausforderungen und das Vertrauen, eigene Ideen einbringen zu dürfen. Besonders motivierend war es, zu sehen, wie aus einer ersten Skizze nach vielen Schritten ein fertiges Produkt entsteht – und wie dabei jedes Detail zählt.

FINKID hat mir gezeigt, dass gutes Design nicht nur ästhetisch, sondern sinnvoll, kindgerecht und nachhaltig sein kann – und dabei trotzdem spielerisch bleibt. Diese Erfahrung wird mich in meinem weiteren Weg im Bereich Produktdesign entscheidend prägen.

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