Im einwöchigen Blockseminar beschäftigten wir uns mit den Grundlagen des Urheber-, Design- und Markenrechts und setzten uns mit den wichtigsten rechtlichen Fragen auseinander: Wie entsteht Urheberrechtsschutz? Was ist bei Lizenzverträgen zu beachten? Wie registriert man ein Design oder eine Marke? Und was genau macht das DPMA?

Für die Endabgabe im Kurs bekamen wir die Aufgabe eine Art Checkliste für Recht im Design zu erstellen und in einer beliebigen Form zu gestalten. Für die inhaltliche Erstellung arbeiteten wir im Wesentlichen mit dem uns zur Verfügung gestellten Präsentationsmaterial aus dem Kurs. Dabei trafen wir eine Auswahl nach Unverzichtbarkeit und Relevanz der rechtlichen Grundsetze. Hinsichtlich der Gestaltung bestand Gestaltungsfreiheit, insbesondere bezüglich der Form und des Mediums.

Recht und Design

– zwei Welten, die auf den ersten Blick kaum gegensätzlicher sein könnten. Design, die kreative Freiheit, das Spiel mit Form, Farbe und Konzept. Recht, die trockene Struktur, die Paragraphen, die Anträge und Prozesse. 

Doch wer gestalten will, muss auch verstehen, wie seine Arbeit rechtlich abgesichert werden kann. Wer ein Design erschafft, tritt unweigerlich in einen Raum voller Regeln – sei es das Urheberrecht, das gewerbliche Schutzrecht oder die Anmeldung einer Marke.

Konzept

Unser Besuch im Deutschen Patent- und Markenamt in Berlin machte diesen Kontrast besonders spürbar. Das alte Gebäude und die sterile, bürokratische Umgebung wirkte auf uns zunächst kühl und distanziert. Doch als wir durch die Archive stöberten, offenbarte sich uns eine ganz andere Seite. Zwischen modernen Markenlogos entdeckten wir verchromte Untersetzer von 1890, kitschige Häkel-Froschfiguren und skurrile Alltagsobjekte – alles offiziell registrierte Designs.

Dieser Bruch in unserer Wahrnehmung war inspirierend: Design, das aus unserer Sicht für Innovation und Ästhetik steht, eingekapselt in einem Meer aus digitalen Registerseiten und Bürokratie. Gerade dieser Gegensatz – die Spannung zwischen dem Zeitgenössischen und Vergangenen, zwischen strikter Ordnung und einem spielerischen Ansatz – wurde zur Grundlage unseres gestalterischen Konzepts.

Wir entschieden uns, diese Diskrepanz in unserem Booklet visuell einzufangen. Dafür kombinierten wir einen zeitgenössischen, grafischen Ansatz mit bestickten Textilien – eine bewusste Kollision von klarer Digitalität und handwerklicher, nostalgischer Haptik.

Unser Booklet wird so selbst zum Sinnbild dieser beiden Welten – als Brücke zwischen kreativer Gestaltung und juristischer Struktur.

Form of Forms

Form of Forms schlägt eine Brücke zwischen Recht und Design. Es gibt Designer*innen und Gestalter*innen eine kompakte, visuell ansprechende Orientierung zu den wichtigsten rechtlichen Fragen:

Was darf ich?
Was muss ich schützen?
Welche Schritte sind notwendig, um eine Marke anzumelden? 

Anhand von wichtigen und häufigen Fragen wird eine strukturierte Übersicht über grundlegende rechtliche Aspekte im Design gegeben. Dabei versteht sich dieses Projekt als spielerische Annäherung an ein oft als sperrig empfundenes Thema. Auf gestalterisch ansprechende und übersichtliche Weise soll das Booklet Designer*innen einen unkomplizierten Zugang zu den rechtlichen Rahmenbedingungen ihrer Arbeit ermöglichen – denn kreatives Schaffen und rechtliche Absicherung sollten keine unüberwindbaren Gegensätze sein.

Prozess