Im Rahmen des Kurses Wired && Weird entstand das Projekt „Jäger der Finsternis“, eine interaktive Installation, die sich mit der Verbindung physischer Sensorik und digitaler Darstellung beschäftigt. Ziel war es, eine geheimnisvolle, visuell erfahrbare Figur zu erschaffen, die über ein leuchtendes Trapezoeder mit ihrer Umgebung kommuniziert. Inspiriert von der Ästhetik des Unheimlichen reagiert das Objekt auf Berührung, Bewegung und räumliche Orientierung. Die Grundlage des Projekts bildet die düstere, kosmisch-mystische Welt von H. P. Lovecraft, insbesondere die Erzählung „Das leuchtende Trapezoeder“ (im Original The Haunter of the Dark). In dieser Geschichte geht es um ein Objekt jenseits menschlichen Verständnisses, das als Verbindungsglied zu anderen Welten fungiert – ein Motiv, das in der Installation durch technologische Mittel visuell und interaktiv umgesetzt wird.
Kursablauf
Die erste Kursphase legte die Grundlagen im Physical Computing. Hier wurden Sensoren verkabelt, das Löten erlernt, mit Arduino programmiert und getestet.








Dann ging es an die Einführung in TouchDesigner und der Entwicklung des eigenen Projekts.
Das Herzstück des Projekts bildet ein ESP32- sowie ein ESP82-Mikrocontroller, die mit verschiedenen Sensoren und LEDs kombiniert wurde:
• RFID-Lesegerät: ermöglicht den Wechsel zwischen verschiedenen “Welten”, die visuell durch unterschiedliche Plakathintergründe und Szenen in TouchDesigner dargestellt werden.
• Gyroskop: erfasst die Rotation entlang der X-, Y- und Z-Achse. Die Daten steuern visuelle Parameter wie z. B. Letter Spacing oder Rotation der Grafiken.
• 2 RGB-LED-Ringe und diverse LEDs: erzeugen stimmungsvolle Lichteffekte, die auf die Interaktionen reagieren.
• OLED-Display: dient als visuelles Interface für Symbole, der Blick in den Stein (das leuchtende Trapezoeder) und der Blick raus aus dem Stein durch die Augen des Monsters
• 2 Vibrationsmotoren: erzeugen haptisches Feedback bei bestimmten Bewegungen oder RFID-Interaktionen und sollen so dem Stein Lebendigkeit des Monsters einhauchen
Bau Version 1 des leuchtendes Trapezoeders






Abschlusspräsentation
3D Model des leuchtendes Trapezoeders
Das Case für den leuchtenden Trapezoeder und alle Sensoren, Microcontroller und Powerbank habe ich in Autodesk Fusion erstellt. Es ist ein etwa 17cm großes Objekt, in dem alle Sensoren, LEDs, Microcontroller und die Powerbank Platz finden.
Wobei die Sensoren, LEDs und Microcontroller eine extra ausgeschnittenen Platz in der Hülle des Case, das hat mir ermöglicht alle Teile sinnvoll unterzubringen und die Verkabelung - mit Kupferlackkabel - gut zu sortieren.
Dabei war noch relevant das das Case transparent ist, damit die LEDs den gewünschten Leuchteffekt erzeugen können - daher habe ich mich für ein transparentes Filament entschieden. Für die Farbe Lila habe ich nicht entschieden, da in den Geschichten von H.P. Lovecraft eine Farbe beschreiben wird, die in die Richtung Lila geht:
„…eine Farbe wie keine, die je auf dieser Welt gesehen worden war.“
„…sie schimmerte in einem Farbton, der außerhalb des Spektrums lag…“
„…eine blass-glühende, irreal phosphoreszierende Farbe.“
H.P. Lovecraft - aus „Die Farbe aus dem All“
Weiter gibt es noch Symbole im Case - die einer originalen Zeichnungen von H.P. Lovecraft nachempfunden sind: https://i206.photobucket.com/albums/bb197/F-N-S/Misc/65129807_dadbb202a6_o.jpg
Das fertige leuchtende Trapezoeder








das fertige leuchtende Trapezoeder, in „schick Aussehen“-Modus - der „Ruhemodus“ zum Aufmerksamkeit erwecken
Das Plakat
Zukunftsausblick
Das Ziel ist es das leuchtenden Trapezoeder weiter zu verwenden und die Funktionen auszubauen.
Aktuell schwebt mir vor weitere Funktionen über den RFID/NFC-Leser zu integrieren. Zum Beispiel das Effekte wie ein Glitch durch eine NFC-Figur ausgelöst wird.
Weiter ist geplant Ton hinzuzufügen. Eventuell ist auch noch der Einbau eines Lautsprechers in den Trapezoeder möglich, damit daran Geräusche bzw Töne des Monsters darauf kommen können.
Auch möchte ich weiter erforschen wie das leuchtende Trapezoeder genutzt werden kann, womöglich als Controller für ein Spiel.
Es sind auf jeden Fall noch einige Erweiterungen möglich und ich freu mich darauf sie zu erforschen.
Weiterentwicklung für die Werkschau
Im Rahmen der Werkschau wurde Das leuchtende Trapezoeder gezielt erweitert und sowohl technisch als auch atmosphärisch verfeinert. Neben einer stabileren Sensoranbindung und einer präziseren Lichtsteuerung lag der Fokus vor allem auf der immersiven Wirkung der Installation. Ein dynamischer Soundwechsel wurde eingebaut, der in Echtzeit auf Interaktionen reagiert und die Wirkung des Trapezoeders spürbar intensiviert.
Auch das visuelle Erscheinungsbild wurde überarbeitet: Das Monster – zentrales Element der Projektion – erhielt neue Partikeleffekte, überlagerte Noise-Strukturen und gezielt eingesetzte Farbverläufe, die über TouchDesigner gesteuert werden. Diese Ebenen sorgen für eine lebendige, teils organisch wirkende Animation, bei der sich Bewegung, Form und Farbe auf komplexe Weise verweben. Dadurch wirkt das Monster weniger statisch und deutlich bedrohlicher – nun regiert auch das Monster selbst direkt auf die Bewegungen der Nutzer.





