In der Galerie Daniel Marzona wurden wir von Herrn Marzona persönlich in die Vita, Bildwelten und Arbeitsweisen des Herrn Axel Hütte eingeführt. Die im Vorraum ausgestellten Frühwerke, besonders das hier ausgesuchte und gezeigte, sind mir in sehr positiver Erinnerung geblieben.

Es war der auf den ersten Blick banal wirkende Schritt, durch eine Änderung des Bildausschnittes mit der bei dem Ehepaar Becher gelernten Tradition der klassischen Architekturfotografie zu brechen, der mich begeistert hat. Axel Hütte schafft es mit dieser Fotografie, wie auch mit der gesamten London-Reihe, ein Narrativ durch das ganzheitliche Foto entstehen zu lassen und nicht nur über das gezeigte Objekt.

Während einige der Becher'schen Traditionen wie z.B. die erhöhte Position des Fotoapparates, die kontrastarme Belichtung und das Fehlen von Menschen beibehalten wurden, werden durch den Anschnitt des abgebildeten Häuserblocks Fragen aufgeworfen – wie groß ist der gezeigte Block eigentlich? Wie geht es weiter? Wohin führt die Gasse und wer wohnt hier in diesem scheinbar menschenleeren Ort?

Der Blick durch die bewusst nicht mittig platzierte Häusergasse zieht den Betrachter, wie es Herr Marzona treffend beschrieben hat, förmlich in das Bild hinein und lässt die prominent im Vordergrund liegende Häuserfront fast schon zur Nebensächlichkeit im Geschehen werden. Diese Sogwirkung wird durch die durchdachte Anordnung der Blickachsen verstärkt – das dritte Geschoss der vorderen Häuser beginnt bündig mit dem Dach des dahinter liegenden Gebäudes, die Fensterrahmen darunter bilden Linien die die Komposition weiter in ihrer Wirkung festigen.

Ein wirklich interessantes Foto zu dem man noch viel mehr sagen könnten.