In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
In seiner Funktionalität auf die Lehre in gestalterischen Studiengängen zugeschnitten... Schnittstelle für die moderne Lehre
Farbe zwischen Kunst und Design
Ein Atelierkurs geleitet von Eva Niemann
Im ersten Abschnitt dieses Kurses beschäftigten wir uns theorethisch mit den verschieden Farbkontrasten und brachten diese in ersten Übungen zur Praxis. Dabei war für mich der Simultankontrast besonders Interessant, da mir dieser vor diesem Kurs noch nicht bekannt war und viele Phänomäne zusammenfasst, die ich beobachtet habe.
Parallel dazu analysierte ich die Farbpalette verschiedener Künstler, unter anderem die Paul Klees, und ich stellte auch eine eigene Komposition von vier Farben her, mit der ich einige Aquarelle malte.
Die ersten praktischen Übungen im Kurs waren Quantitäts- und Hell-Dunkel Analysen von bereits bestehenden Werken. Dabei suchte ich mir ein Gemälde von Max Beckmann aus und untersuchte es unter verschiedenen Apekten. Die Quantitätsstudie ist leider verloren gegangen.
Die erste Studie entstand, indem ich die Vorlage auf dem Kopf herum aufhängte, das Bild nur als Komposition verschiedener Farbflächenbetrachtete und diese nachahmte.
Die zweite Studie ist in nur einem Farbton gemalt um die Helligkeitsstufen des Bildes zu analysieren. Der von mir gewählte Lila-Ton lässt das entstandene Bild sehr kalt und düster wirken.
Über die Weihnachtspause las ich einige Briefe Van Goghs an seinen Bruder. Dabei beschäftigte ich mich vertieft mit dem Anfang seines künstlerrischen Weges.
Am Eindrücklichsten dabei fand ich, wie Van Gogh trotz aller Schwierigkeiten so determiniert seinem Weg folgte. Van Gogh hatte ein schweres Leben, war mit Not und Krankheit umgeben, hatte starke Episoden des Schwermuts, doch seine Arbeit als Maler verfolgte er stets Gewissenhaft. In seinen Briefen und Bildern nehme ich ihn als einen sehr gefühlsvollen Menschen war. Ich meine, seine starke Liebe zu seinem Bruder, zur Natur und zu seiner Arbeit war dass, was seinem inneren Streben nach Harmonie Halt gab.
Und wie wir bei der Exkursion zum Museum Barberini in Potsdam gesehen haben, strahlen seine Bilder von Schönheit und Harmonie bis heute.
Zum Thema meines finalen Projektes in diesem Kurs wählte ich die Illustration einer Kurzgeschichte von Michael Ende aus seinem Buch mit dem Titel 'Spiegel im Spiegel'. Ich entschied mich, die Geschichte sehr Konzeptionnell und wenig figurativ, mit einfachen geometrischen Grundformen, darzustellen.
Kurz gefasst geht es in dieser Geschichte, um einen Albtraum, in dem ein Clown feststellt, dass er die Figur dieses Traumes ist. Daraufhin möchte er aus diesem Traum ausbrechen, was ihm am Ende, durch die Beendung des Traumes gelingt.
Bild 1:
Bei meiner Illustration bildet der Rahmes eines Rechtecks den Rahmen des Traumes. Wie im Buch steht dieser Traum, dieses Rechteck in einer Reihe von anderen Träumen (Die vielen Kapitel bzw. Kurzgeschichten des Buches). Es ist ein Traum im Traum. Ein Rechteck im Rechteck im Rechteck, mit dem Clown, der als Kreis symbolisiert wird, in der Mitte.
Bild 2:
In der zweiten Abbildung geht es darum, wie der Clown erkennt, dass es sich bei seiner Realität, um einen Traum handelt. Mit diesem Wissen testet er die Genzen des Möglichen. Wissend, dass er nicht wirklich ist, hat er keine Angst und kann die Situation um ihn herum sehr stark manipulieren. Die Grenzen verschwimmen, es herscht Chaos.
Bild 3:
Im letzten Bild ist der innere Rahmen verschwunden und mit ihm der Clown. Was bleibt, ist die Hintergrundfarbe, das Indigo, das wiederrum ein Rahmen, ein Traum ist. Den Clown und dessen Traum gibt es nicht mehr. Er hat es geschafft, seine Grenzen so weit auszudehnen, bis der Traum, und damit auch er selbst, terminierte.
Ich wählte die Farbe Indigo, da sie für mich die tiefste aller Farben ist. Sie zieht einen förmlich in das Bild herein und sie erschafft einen Raum, in dem die Geschichte passieren kann.
Mich persönlich hat dieser Kurs weiter gebracht. Er ergänzte meine eigene Arbeit mit Farben um ein weiteres Medium, den Pigmenten und meine Studien mit vielen theorethischen Beiträgen, die mich sehr interessierten: Sowohl die Farbenlehre der Kontraste, die Texte Goethes, als auch die Briefe von Van Gogh.
Im Projekt fühlte ich mich angenehm frei und hatte immer genug Unterstützung und konstruktive Kritik, wenn ich sie brauchte.
Ausserdem möchte ich betonen, dass die Arbeit im Atelier in der kleinen Gruppe wie die, die wir waren, unglaublich angenehm war. Ich würde diesen Kurs gerne fortsetzen.