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100 Ways to Move an A: Konzept

Aufgabe

Inhalt des Kurses „Motion Basis: Dynamic Type“ ist die Konzeption und Entwicklung einer Bewegtschrift in der Anwendung eines Corporate Designs. Eine animierte Schriftart zeichnet sich dadurch aus, dass jedes Zeichen als eigenständig animiertes Element vorliegt und miteinander kombiniert werden kann.

Idee

Anstatt über das Semester an einer einzigen Schrift zu arbeiten, wurde sich, aufgrund weniger Erfahrungen im Bereich Animation, dazu entschieden den Fokus auf den Prozess der Animation zu legen. In der Gestaltung von 100 bewegten Zeichen wurde die Idee für einen bewegten Zeichensatz gesucht.

Regeln

  1. Experiment
  2. Ausgangsschrift: Museo Sans 700
  3. Animationsdauer: 4 Sekunden
  4. 25 fps
  5. Anfangs-, & Endposition einheitlich
  6. Animation loopfähig
  7. Einfarbig s/w

100 Ways to Move an A: Prozess

Am Anfang ist das A. Ein weißes, einheitlich positioniertes A im dreidimensionalen Raum bildet die Basis jedes bewegten Zeichens. Ausgehend hiervon wird beliebig, ohne Anweisung durch Tutorials o.ä., mit den Funktionen in Cinema 4D experimentiert. Es wird darauf geachtet, das die gefertigten Daten einen mühelosen Austausch des Grundzeichens zulassen. Die gerenderten Ergebnisse werden folgend in After Effects ausgerichtet, gesammelt und exportiert.

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100 Ways to Move an A: Ergebnis

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Dynamischer Zeichensatz: Umsetzung

Eines von 100 bewegten Zeichen wird parallel zum Projekt als Zeichensatz umgesetzt.

Cinema 4D

  1. Neues Material wird erstellt und das Zeichen als PSD-Datei in den Leuchtkanal geladen. Alle anderen Material-Eigenschaften werden abgewählt.
  2. Textur wird mittels UVW-Mapping auf einen Quader projiziert und möglichst füllend vergrößert.
  3. Der Quader wird in einen Voronoi-Bruch gefügt. (MoGraph<Voronoi-Bruch)
  4. Der Winkel der Bruchteile wird im Reiter Transformation animiert. (Frame 1: W.P:0, W.B:0; Frame 100: W.P:360; W.B:360)
  5. Die Interpolation der Keys wird auf Linear gesetzt.
  6. Dem Voronoi Bruch wird ein Zufalls Effektor hinzugefügt (MoGraph<Effektor<Zufall)
  7. Der Zufalls Effektor wird im Winkel animiert. (Frame 1: W.H: 0, W.P:0, W.B:0; Frame 50: W.H: 40, W.P:80, W.B:60; Frame 100: W.H: 0, W.P:0, W.B:0;)
  8. Kamera wird erstellt und die Rendereinstellungen auf 1800x1800px gesetzt. (Beliebiger quadratischer Wert)

Für alle weiteren Zeichen wird eine eigene .c4d Datei angelegt und die Textur entsprechend ausgetauscht.

After Effects

  1. Komposition wird erstellt. (1400x1400px, 25 fps, 4sek, quadratische Pixel)
  2. Museo Sans 700 wird als einzelnes Zeichen mit einer Schriftgröße von 1000px auf Komposition platziert.
  3. Über den FontManager (Fenster>FontManager) wird auf Grundlage dieser Komposition ein Schriften-Template erstellt.
  4. Die Cinema 4D Dateien werden über drag & drop in die entsprechende Komposition platziert. In den Effekteinstellungen ist nun Cineware sichtbar. (Plugin zur Einbindung von .c4d Dateien.
  5. In Cineware wird die Cinema 4D Kamera angewählt. Der Renderer wird auf Standard (Final) gesetzt.
  6. Für die Platzierung ohne Box wird ein Farbdifferenzkey als Effekt erzeugt.
  7. Text kann nun über FontManager oder manuell gesetzt werden.

Showcase

Als Anwendung des Zeichensatzes wird ein Showcase Video erstellt. Die bildlichen Ideen entstehen dabei ohne Skript während der Erstellung des eigens dafür angefertigten Liedes in Ableton Live. Die bpm (beats per minute) werden dabei an die Animationsdauer der Schrift angepasst. 120bpm = 2bps = 8 Schläge pro Animation. Bei einem 4/4 Takt ergeben sich 2 Takte pro Schleife, mit denen sich die Komposition des Showcase Videos gestalten lässt.

Dynamischer Zeichensatz: Ergebnis

Fazit

Durch die quantitative Gestaltung wird ein analytischer Grundgedanke im Prozess unterdrückt. Da ich sonst dazu neige bereits im gestalterischen Prozess zu weit auszuarbeiten, half es dabei den Blick auf das Einzelne zu verlieren und die Angst vor dem nicht-perfekten Ergebnis zu eliminieren. Es wurde deutlich, dass gute Resultate weniger gute Nebenprodukte bedingen und der Gedanke daran ein freies Arbeiten möglich macht. Während ich zuvor den Ablauf von der Idee bis zum Endprodukt meist im Kopf durchging, fällt es mir nun leichter mich auf das Scheitern im Ablauf einzulassen. Im Nachhinein betrachtet lieferten die Fehler die besten und überraschendsten Resultate.