KURZBESCHREIBUNG
„Was haben Prince Harry, Ullrich „Mr.-Tagesthemen“ Wickert und Ex-Präsident Bill Clinton gemeinsam?“ Diese und andere Fragen stellt neuerdings der Moderator der interaktiven Multimedia-Installation „Botanic Channel“ im Ausstellungbereich „Psychoaktive Pflanzen“ den – meist jugendlichen – Besucher des Botanischen Museums Berlin-Dahlem.
Um Schulklassen und jüngere Erwachsene aktiv anzusprechen, wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dufke und Studenten (Goldenerwesten.net) des FB Design der Fachhochschule Potsdam eine Multimediapräsentation im neuen Ausstellungsbereich „Psychoaktive Pflanzen“ des Botanischen Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin als zielgruppengerechte Ergänzung initiiert.
In dem Teil des Ausstellungsbereiches, der mit klassischen Ausstellungstechniken arbeitet, beschränkt sich das Botanische Museum auf seine Kernkompetenz, Wissen über Pflanzen zu vermitteln. Deshalb wird auf die „modernen“, global konsumierten Drogen nur insoweit eingegangen, als sich ihre Substanzen auf pflanzliche Parallelen zurückführen lassen. Schnell wurde deutlich, dass die klassische Darstellung einerseits nicht der Komplexität des Themas genügt und andererseits jugendliches Publikum nur bedingt anspricht. Ein „neues“, interaktives Medium erschien besonders geeignet, über die Botanik hinaus zusätzliche Informationen anzubieten und auf diese Weise auf das oben erwähnte Spannungsfeld einzugehen.
Dem Museumsbesucher wird mittels einer interaktiven DVD die Möglichkeit gegeben, sich über die in der Ausstellung behandelten Themen hinaus mit weiteren Aspekten psychoaktiver Pflanzen zu befassen. Dazu gehören die Bereiche Botanik, Wirkung, Kulturgeschichte sowie den „Rauschbiographien“ der jeweiligen Pflanzen. Die Darstellung dieser Themen erfolgt über Interviews mit anerkannten Fachleuten des Botanischen Museums sowie Experten anderer wissenschaftlicher Einrichtungen (Freie Universität Berlin, Humboldt Universität, Charité und Universität Bonn) zu den jeweiligen Schwerpunkten.
Begleitend dazu werden die Aussagen der Interviewpartner im SplitScreen-Verfahren mit kurzen erklärenden Filmen und animierten Infografiken illustriert. Durch das Menü führt der Moderator Waldefried Forkefeld, der der gesamten Anwendung eine gewisse Leichtigkeit und persönlichen Touch verleiht. Bei einer Gesamtlaufzeit von ca. 90 Minuten wird die interaktive Wissensvermittlung so zu einer unterhaltsamen und individuell gestaltbaren Exkursion.
„Botanic Channel“ läuft dauerhaft im Botanischen Museum (täglich geöffnet von 10-18 Uhr). Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem (BGBM) Freie Universität Berlin Königin-Luise-Str. 6-8, 14191 Berlin, Germany Telefon: (+4930) 838-50100
Weitere Informationen: design …
DIDAKTISCHE UND GESTALTERISCHE FEATURES:
- durch Anlehnung an eine Fernsehshow spricht die Anwendung ein breites Publikum an, die Hauptzielgruppe sind Schüler und Jugendliche
- die Anwendung ist durch eine persönliche und intuitive Menüführung organisiert (im Zweifel gibt es eine Hilfefunktion)
- eine hohe Glaubwürdigkeit der Inhalte wird durch international anerkannte Experten vermittelt.
- die Akzeptanz bei der Hauptzielgruppe wird durch die möglichst wertfrei Darstellung der Inhalte erreicht (kein erhobener Zeigefinger!
- die Wissensvermittlung ist individuell auswähl- und optimiertbar.
- es wurde die volle Bandbreite an Infomaterial verwendet (selbsterstellte und fremdverwertete Illustrationen, Filme, Fotos, Grafiken etc)
- die Aufteilung der Informationslemente ist klar, einfach und selbsterklärend,
- die Orientierung wird durch Farbcodes und Timeline erweitert und unterstützt
TECHNISCHE FEATURES
- Touchsscreen-Monitor, handelsüblicher DVD-Player, Aktivboxen, verschiedene Wandler
- kein Computer notwendig! Daher ist die Anwendung sehr stabi und nahezu wartungsfrei (es gibt nur einen EIN /AUS-Knopf!)
- trotzdem gibt es eine permanente und hohe Interaktivität der DVD
CREDITS: AUTOREN
PRODUKTION: KONZEPT, DESIGN & PRODUKTION Moritz Koepp; Goldener Westen Toby Mory; Goldener Westen Daniel Becker; Goldener Westen http://www.goldenerwesten.net
DVD-AURHORING Daniel Becker Toby Mory
AUSSTELLUNGSMÖBEL/ TERMINAL KONZEPT, DESIGN, PRODUKTION Lars Güttler Sebastian Summa
EXECUTIVE PRODUCER UND TEAMLEITUNG FH-POTSDAM Prof. Klaus Dufke
PROJEKTTEAM BGBM Prof. Dr. H. W. Lack (Leitung), Dr. Birgit Mory und Kathrin Fischer Referat Schaumuseum, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin
CREDITS: REFERENTEN
Dr. Birgit Mory Botanikerin, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin Referatsleiterin Botanisches Museum Dr. phil. Christian Rätsch Altamerikanist und Ethnopharmakologe Autor von „Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen“ und „Lexikon der Liebesmittel“
Dr. Peter Masson Ethnologe, Ethnolinguist und Altamerikanist Ibero-Amerikanisches Institut, Preussischer Kulturbesitz Berlin Veröffentlichungen u.a. zu indigenen Sprachen und Kulturen im mittleren Andenraum und in West-Amazonien, Religionsethnologie und Religionssoziologie, Ethnolinguistik, sowie historischer Sprach- und Kulturbeschreibung
Prof. Dr. rer. nat. Fritz Pragst Abteilungsleiter Toxikologische Chemie, Institut für Rechtsmedizin der Charitè Berlin Autor von: „Substanzmißbrauch und forensisch-toxikologische Analyse - ein Wettlauf unter dem Druck des wissenschaftlich-technischen Fortschritts.“ Nova Acta Leopoldina, NF 84, Nr 320 (2001) 69-98.
Dr. Christa Beurton Botanikerin, Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin Wissenschaftliche Betreuung des Freilandes vom Botanischen Garten u.a. auch des Arzneipflanzengartens
Dr. Gunther Hirschfelder Soziologe und Dozent, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Autor von „Europäische Esskultur. Geschichte der Ernährung von der Steinzeit bis heute“, „Alkoholkonsum am Beginn des Industriezeitalters (1700-1850). Vergleichende Studien zum gesellschaftlichen und kulturellen Wandel. Band 1: Die Region Manchester.“
Prof. Dr. Matthias Melzig Institut für Pharmazie, Fachbereich Biologie, Freie Universität Berlin Autor von „Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen“
Prof. Dr. H. Walter Lack, FMLS Direktor am Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin
Matthias Bröckers Journalist und Autor Autor von „Die Wiederentdeckung der Nutzpflanze Hanf“, „Können Tomaten träumen?“
CREDITS: WEITERE
MODERATOR Steffen Kießlich, WM Studio Mitte
INTERVIEW COACH Rolf Wolkenstein
SPRECHER RAUSCHBIOGRAFIEN Dierk Mayer Ulrike Reinhold
MUSIK „Erik & Me“ (Erik Lautenschläger & Band)
TONMISCHUNG Matthias Geserick
IDEE RAUSCHBIOGRAFIE Annika Hamann Manja Hellpap
DANK AN: Peter Leippe von der Produktionsfirma März Film und
Renè Perraudin Filmproduktion für die Filmsequenzen aus den Infofilmen
Uwe Botzenhardt für seine Bemühungen
EMMIXX STUDIO (Bluebox) Frank Schulz
TECHNISCHE UNTERSTÜTZUNG Peter Kerscher; FH-Potsdam Herr Fischer; FH-Potsdam
Udo Zirpel Landeskriminalamt Berlin
Frau Elfriede Koller, Landesdrogenbeauftragte der Senatsverwaltung Schule, Jugend und Sport des Landes Berlin
ZAM Zentrum für außergewöhnliche Museen München
DANK FÜR AUTO & KREDITKARTE Maria Mory Monika Koepp
DANK FÜR DIE GEDULD Malin Elmlid Jana Botzenhardt Katja Strempel
BESONDERER DANK AN DEN Fördererkreis der naturwissenschaftlichen Museen Berlins e.V.
Alle Rechte beim BGBM, FU-Berlin
EVALUATION
Seit etwa einem Jahr steht Botanic Channel den Besuchern zur Verfügung, weshalb an dieser Stelle bereits eine - wenn auch nicht durch quantitative Erhebungen gesicherte - Zwischenbilanz gezogen werden kann. Obwohl durch Design und „infotainment“-Inhalte gezielt ein jüngeres Publikum angesprochen werden soll, nehmen Besucher aller Altersklassen das Angebot aktiv an. Dabei stellt sich heraus, dass die touchscreen-Navigation mit älteren Besuchern mitunter Schwierigkeiten bereitet, während Jüngere keine Berührungsängste haben. Die Gesamtlaufzeit aller Filme inklusive der Rauschbiografien beträgt ungefähr 90 Minuten. Befürchtungen, die Nutzer würden das Angebot in seiner ganzen Breite nicht wahrnehmen, da die durchschnittliche Verweildauer auf maximal 10 Minuten geschätzt wurde, haben sich nicht bestätigt. Terminal und technische Geräte lassen trotz hoher Nutzerfrequenz keine Abnutzungserscheinungen erkennen.
PREISE UND AUSZEICHNUNGEN
Ausgezeichnet mit einem Red Dot Junior Award 2004 in der Kategorie Digitale Medien.
Animago.Award 2005: ausgezeichnet mit dem 1. Platz in der Kategorie Education/Interactive/DVD-Design.
















