Die Kommunikation eigener Arbeiten ist stets die schwierigste. Dabei ist die Selbstdarstellung und die Nutzung von modernen Wegen der Kommunikation ein enorm wichtiges und oft entscheidendes Aushängeschild für jeden Kreativen. Neben dem Internet gibt es mittlerweile andere wenige digitale Möglichkeiten, sich nicht nur geschickt zu positionieren, sondern auch mit einer eigenen, passenden Idee, die Aufmerksamkeit anderer zu gewinnen. Letzteres ist wichtig um aus der Masse herauszustechen und sich mit einem guten, originellen Konzept auszuzeichnen. Neben der Grundidee sind es nämlich häufig eben die subtilen, kleinen Details, die ein Portfolio über den Durchschnitt heben.

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Die für das iPhone OS 3.0 entwickelte Applikation »Portfolio touch« gelingt es, die genannten Anforderungen eine die eigene Präsentation überzeugend zu erfüllen, ist es ein insgesamt recht gelungener Weg seine Arbeiten, und damit auch seiner Fertigkeiten, auf eine neue und bisher ungewöhnliche Art und Weise zu kommunizieren.

Das Herzstück jeden Portfolios sind die bisher realisierten Projekte. Die Arbeitsproben entscheiden darüber, ob jemand der potenzielle Kandidat für den nächsten Auftrag ist. Eine von Thumbnails ist dabei wahrscheinlich genauso wenig aussagekräftig wie eine statische Liste bisheriger Kunden in reiner Textform. Aber es reicht nicht, die Arbeiten nur zu zeigen, die Projekte müssen auch erläutert werden. Zusätzlich zeigt der Kreative durch gute Bedienbarkeit, dass sein Portfolio durchdacht ist und dass er in der Lage ist Probleme zu lösen - auch das zieht potenzielle Kunden an. »Portfolio touch« nimmt sich dieser Problematik an und setzt u.a. auf die Multi-Touch-Fähigkeit des iPhones und des iPod touches, in dem es bekannte, intuitive Gesten entsprechend den Gewohnheiten und Erwartungen des Benutzers verwendet oder im Detail neu interpretiert.

Das Portfolio muss nun letztendlich auch der Zielgruppe vorgeführt werden. Neben der gezielten Kontaktuafnahme, sollte man auch auf den Streufaktior setzen und bestimmte Multiplikatoren nutzen. Die Distribution der hier vorgestellten Applikation setzt nicht nur auf den recht einzigartigen und weltweit erfolgreichen App Store, sondern unterstützt auch die Weitergabe des Programmes via »Peer to Peer«, zumindest zwischen kompatiblen Geräten. Sollten diese im entscheidendem Augenblick auf der Gegenseite nicht zur Verfügung stehen, erlaubt das integrierte Sharing einen Austausch via Mail. — Die Aktualität des Portfolios ist oft entscheidend für seinen Erfolg. Durch zusätzliche Informationen sollte man seine Zielgruppe nicht nur über Erfolge und neue Arbeiten informieren, sondern durch das Nutzen weiterer Kanäle einen Einblick in die Denk- und Arbeitsweisen gewähren. »Portfolio touch« nutzt bereits bestehende Datenbanken und deren Application Programming Interfaces (APIs), so dass eine mehrfache Pflege zu keinem Zeitpunkt notwendig ist, da die meisten Inhalte automatisch aktualisiert und gegebenenfalls ergänzt werden. Zudem ist bei Bedarf auch die Integration bestimmter sozialer Netzwerke möglich oder die Einbindung eines RSS feeds der bisherigen Präsenz im Internet, so dass auch hier Informationen gebündelt und in ihrer Gestaltung einheitlich weitergegeben werden können. Mit der Kommentarfunktion wird der Benutzer zusätzlich zu einer Interaktion aufgefordert und insgesamt erleichern zahlreiche interne Verknüpfungen nicht nur die Auseinandersetzung mit dem Portfolio, sondern fördern insgesamt auch die Kommunikation, den ersten Schritt einer Zusammenarbeit zwischen dem Kreativen und einem potenziellen Auftraggebern. — Es gibt keine allgemein verbindliche Musterlösung für das perfekte Portfolio, aber mit »Portfolio touch« gelingt es sicherlich, sein kreatives Potenzial repräsentativ und allen Anforderungen entsprechend Interessierten bereitzustellen. »There is an app for just about anything. Only on the iPhone.«

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Das Original in einer etwas besseren Qualität bei http://www.youtube.com/watch?v=MWL9uFv806c YouTube —

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Impressionen aus dem »Walkthrough« (1)

Impressionen aus dem »Walkthrough« (2)

»Portfolio touch« ist ein Arbeitsergebnis von Filip Chudzinski — Kontakt mail|at|choreographics.eu oder direkt im http://www.choreographics.eu Internet — Mit freundlicher Unterstützung von Prof. Matthias Krohn im WS 2008/2009, Fachhochschule Potsdam

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